Dienstag, 31. Dezember 2024

Tatsächliche/r SpezialistIn oder SpezialistIn für "eh alles"

Die Signifikanz von Expertise und Erfahrung in der Evaluation komplexer Sachverhalte


In der gegenwärtigen Ära, die durch zunehmende Komplexität und Interdependenz gekennzeichnet ist, gewinnt die Kompetenz zur differenzierten und fundierten Analyse von Sachverhalten kontinuierlich an Relevanz. Diese Entwicklung lässt sich auf die steigende Verflechtung verschiedener Systeme und die damit einhergehende Zunahme der Komplexität zurückführen[1]. Basierend auf einer extensiven beruflichen Laufbahn sowie einer intensiven Auseinandersetzung mit diversen Disziplinen hat sich eine kritische Haltung gegenüber prämaturen und oberflächlichen Urteilen herauskristallisiert. Diese Perspektive fußt auf der empirisch fundierten Erkenntnis, dass valide und reliable Aussagen ausschließlich auf der Grundlage profunder Erfahrungen und solider fachlicher Qualifikationen generiert werden können[2].

Die Notwendigkeit einer solch differenzierten Betrachtungsweise wird durch die Charakteristika komplexer Sachverhalte unterstrichen. Diese zeichnen sich durch eine multidimensionale Wechselwirkung zwischen zahlreichen Variablen aus, wodurch lineare Kausalitäten und simplifizierende Erklärungsmodelle insuffizient werden[3]. In diesem Kontext erweist sich die Akkumulation von Expertise als essenziell, da sie die kognitive Kapazität zur Erfassung und Integration multipler Informationsströme sowie zur Identifikation subtiler Interdependenzen erhöht[4].

Die Relevanz langjähriger Berufserfahrung manifestiert sich in der Fähigkeit zur kontextsensitiven Anwendung theoretischer Konzepte und in der Entwicklung eines intuitiven Verständnisses für die Dynamiken komplexer Systeme. Dieses implizite Wissen, auch als "tacit knowledge" bezeichnet, ermöglicht eine holistische Erfassung von Problemstellungen, die über rein analytische Ansätze hinausgeht[5].

Gleichzeitig ist zu konstatieren, dass die kritische Reflexion der eigenen kognitiven Limitationen und potenziellen Bias-Effekte einen integralen Bestandteil einer fundierten Urteilsbildung darstellt. Die Anerkennung der inhärenten Unsicherheiten und der Grenzen des eigenen Wissens bildet die Basis für eine epistemische Demut, die als Prärequisit für eine adäquate Evaluation komplexer Sachverhalte zu betrachten ist[1][3].

In Summe lässt sich konkludieren, dass die Kombination aus fundierter Expertise, extensiver Erfahrung und einer reflektierten, selbstkritischen Haltung die Grundlage für eine valide und nuancierte Beurteilung komplexer Sachverhalte bildet. Diese Trias ermöglicht es, die multidimensionalen Aspekte komplexer Probleme zu erfassen, potenzielle Lösungsansätze kritisch zu evaluieren und letztlich zu fundierten Schlussfolgerungen zu gelangen, die der Komplexität der zu analysierenden Phänomene gerecht werden.

Citations:
[1] https://fastercapital.com/de/keyword/komplexer-sachverhalte.html
[2] https://www.schreiben.net/artikel/expertise-12483/
[3] https://www.consultingcheck.com/de/topics/komplexe-sachverhalte-richtig-einschaetzen/203/
[4] https://www.consultingcheck.com/de/topics/was-sind-komplizierte-sachverhalte/202/
[5] https://www.wiwi-treff.de/Berufsleben/Meeting/Komplexe-Sachverhalte-schnell-erfassen/Diskussion-19375

Fachliche Expertise als Grundlage für qualifizierte Aussagen

Die Fähigkeit, qualifizierte Aussagen zu treffen, beruht auf einer fundierten fachlichen Expertise, die durch eine Kombination aus theoretischem Wissen, praktischer Erfahrung und kontinuierlicher Weiterbildung erworben wird. Meine eigene fachliche Expertise umfasst die Disziplinen Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensorganisation und Management. Diese Bereiche bilden den Kern meiner professionellen Tätigkeit und basieren auf einem integrativen Verständnis von wissenschaftlicher Theorie und beruflicher Praxis.

Den theoretischen Grundstein meiner Qualifikationen legte ein erfolgreich abgeschlossenes Studium, das die grundlegenden methodischen und inhaltlichen Kompetenzen vermittelte. Ergänzt wurde dieses Fundament durch eine Vielzahl von Weiterbildungen, die es mir ermöglichten, spezifische Fachkenntnisse zu vertiefen und mich auf aktuelle Entwicklungen innerhalb der genannten Disziplinen einzustellen.

Parallel dazu spielte die langjährige praktische Tätigkeit als Unternehmensberater eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung meiner Expertise. Diese Erfahrung umfasste die direkte Anwendung wissenschaftlich fundierter Ansätze auf konkrete Problemstellungen und die Entwicklung individueller Lösungsstrategien in unterschiedlichen organisatorischen Kontexten. Der kontinuierliche Austausch mit Unternehmen und die Analyse komplexer betrieblicher Systeme erlaubten es mir, theoretische Konzepte in praxisrelevante Handlungsstrategien zu übersetzen und deren Wirksamkeit empirisch zu überprüfen.

Trotz dieser umfassenden Qualifikationen verfolge ich einen methodischen und kritischen Ansatz bei der Formulierung von Aussagen. Diese Herangehensweise beruht auf der Überzeugung, dass selbst umfangreiche Wissensbestände stets einer kritischen Reflexion und gegebenenfalls einer Anpassung an neue Erkenntnisse und Rahmenbedingungen bedürfen. Durch diese Haltung wird sichergestellt, dass meine Aussagen nicht nur auf belastbaren theoretischen Grundlagen, sondern auch auf sorgfältiger Analyse und reflektiertem Urteil beruhen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Entwicklung fachlicher Expertise eine fortlaufende Interaktion zwischen Bildung, Praxis und kritischem Denken erfordert. Diese drei Elemente bilden ein dynamisches System, das nicht nur die Qualität von Aussagen verbessert, sondern auch die Fähigkeit, auf die Herausforderungen einer sich wandelnden und zunehmend komplexen Umwelt adäquat zu reagieren.

Die Notwendigkeit fundierter Analyse

Selbst in meinen primären Fachgebieten vermeide ich es, vorschnell bestimmte Lösungsansätze als zielführend oder universell geeignet darzustellen. Erfahrungen haben gezeigt, dass oberflächliche Betrachtungen ohne eine intensive Analyse nahezu zwangsläufig zu Fehlinterpretationen führen. Derartige Fehleinschätzungen können ineffektive Lösungsansätze und suboptimale Veränderungsprozesse nach sich ziehen, die möglicherweise schädliche Folgen haben.

Der Einfluss einer systemisch-konstruktivistischen Perspektive

Die Zurückhaltung in der Beurteilung komplexer Sachverhalte ist wesentlich durch meine systemisch-konstruktivistische Perspektive geprägt. Der systemische Ansatz betont die Vielschichtigkeit und Vernetzung von Systemen, in denen zahlreiche Elemente in wechselseitiger Beziehung stehen. Verlässliche Prognosen sind in solchen Kontexten nur bei Vorliegen tiefgreifender Kenntnisse möglich.

Darüber hinaus prägt der Konstruktivismus mein Denken in entscheidender Weise. Diese erkenntnistheoretische Position geht davon aus, dass Individuen ihre jeweilige Realität auf Basis persönlicher Erfahrungen und Interpretationen konstruieren. Diese Einsicht unterstreicht die Subjektivität meiner Wahrnehmung, die unweigerlich durch persönliche Erlebnisse und Deutungsmuster beeinflusst wird.

Schlussfolgerung: Die Relevanz von intellektueller Demut und lebenslangem Lernen

Diese Überlegungen haben zu einer Haltung der intellektuellen Demut geführt. Ich erkenne an, dass mein Wissen und meine Erfahrungen, so umfassend sie auch sein mögen, stets begrenzt sind. Diese Einsicht motiviert mich zu kontinuierlichem Lernen und zur Erweiterung meiner Perspektiven.

In einer Zeit, in der oberflächliche Urteile und schnelle Meinungsbildung oft den Diskurs dominieren, plädiere ich für eine Kultur der Reflexion und des tiefgehenden Verständnisses. Nur durch sorgfältige Analyse, kritisches Denken und die Bereitschaft, eigene Annahmen zu hinterfragen, lassen sich Einsichten gewinnen, die der Komplexität moderner Herausforderungen gerecht werden.

Montag, 30. Dezember 2024

Musk-Artikel in der "Weld" und "Empörung" der Journalisten

 

Journalisten gehen auf die Barrikaden wegen des Musk-Artikels in der "Weld". Sollte nicht viel massiver und investigativ die Wahlbeeinflussung durch X, Facebook und Tiktok berichtet, untersucht und aufgeklärt werden? In den socialmedia werden dzt Wahlen entschieden! Nicht auf Wahlveranstaltungen!

Freitag, 27. Dezember 2024

Extremismus

 Rechtsextremismus, genauso wie Links- oder irgendein anderer Extremismus, haben noch immer in den gesellschaftlichen Wahnsinn geführt. Danach gibts wieder jahrelange Aufbauarbeit, keiner war dabei, aber dann schätzt man plötzlich wieder menschenrechts- und sozialorientierte Demokratien.


Dzt glauben halt viele, "es wird die anderen treffen", aber es wird die Masse hart treffen, nur die "Auserwählten" werden die anderen ausnützen und drangsalieren, wie es halt in Autokratien und Diktaturen normal ist.

Donnerstag, 26. Dezember 2024

Der "saubere" Krieg - Träumerei von Realitätsverweigerern

Keine Ahnung woher die Meinung kommt, im Krieg ist irgendwas noch von moralisch-ethischen Grundsätzen geleitet. Das ist einfach nur Gewalt, Hass, Folter, Vergewaltigung und Mord für irgendwelche größenwahnsinnge Typen und irregeleitete Menschen in Uniform.
 
Es gibt in jedem Krieg viele Kriegsverbrechen. Der saubere klinisch reine ritterliche Krieg ist die romantische Vorstellung der Menschen, die in friedlichen Regionen leben und träumen.
 
Hier ein kleiner Abriss zu diesem Thema:
 
Krieg kann in der Tat einen tiefgreifenden Einfluss auf die Psyche und das Verhalten von Soldaten haben, was oft als "Verrohung" bezeichnet wird. Dieser komplexe Prozess lässt sich durch verschiedene Faktoren erklären:

## Entmenschlichung des Feindes

Die Entmenschlichung des Gegners ist eine weit verbreitete Kriegsstrategie, die es Soldaten erleichtert, Gewalt anzuwenden[1]. Dies geschieht auf zwei Arten:

1. **Aktive Entmenschlichung**: Der Feind wird explizit als unmenschlich dargestellt.
2. **Passive Entmenschlichung**: Die Menschlichkeit des Gegners wird ignoriert oder ausgeblendet.

Diese Prozesse senken die Hemmschwelle für grausames Verhalten und ermöglichen es Soldaten, moralische Bedenken zu überwinden.

## Gruppendynamik und militärische Strukturen

Militärische Einheiten zeichnen sich durch starken Zusammenhalt und hierarchische Strukturen aus:

- **Gruppenzwang**: Soldaten handeln oft unter dem Druck, sich der Gruppe anzupassen.
- **Militärische Disziplin**: Strikte Befehlsstrukturen können individuelles moralisches Urteilsvermögen untergraben.

Diese Faktoren können dazu führen, dass Soldaten Handlungen ausführen, die sie unter normalen Umständen ablehnen würden.

## Psychologische Konditionierung

Militärisches Training zielt darauf ab, Soldaten auf den Ernstfall vorzubereiten:

- **Realistische Simulationen**: Kampfsituationen werden nachgestellt, um Soldaten zu desensibilisieren[5].
- **Automatisierung des Tötens**: Ziel ist es, das Töten zu einer reflexartigen Handlung zu machen.

Diese Konditionierung kann zu einer emotionalen Distanzierung führen, die als "Verrohung" wahrgenommen wird.

## Soziokulturelle Einflüsse

Der gesellschaftliche Kontext spielt eine wichtige Rolle:

- **Kulturelle Normen**: In Gesellschaften, die Gewalt als legitimes Mittel betrachten, ist die Schwelle zur Gewaltanwendung niedriger.
- **Ideologische Prägung**: Besonders in totalitären Systemen wird oft versucht, Soldaten zu "härten" und moralische Bedenken zu unterdrücken.

## Individuelle Unterschiede und Bewältigungsstrategien

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Soldaten gleich auf Kriegserfahrungen reagieren:

- **Resilienz**: Manche Individuen bewahren ihre moralischen Werte trotz extremer Umstände.
- **Psychische Belastungen**: Viele Soldaten leiden unter den Folgen ihrer Handlungen und entwickeln Schuldgefühle oder posttraumatische Belastungsstörungen[2].

## Fazit

Der Begriff "Verrohung" greift oft zu kurz, um die komplexen psychologischen und sozialen Auswirkungen von Kriegserfahrungen zu beschreiben. Während einige Soldaten tatsächlich abstumpfen oder brutaler werden, kämpfen andere mit schweren psychischen Folgen ihrer Erlebnisse. Die Reaktionen sind individuell und hängen von persönlichen, kulturellen und situativen Faktoren ab. Eine differenzierte Betrachtung ist notwendig, um die vielschichtigen Auswirkungen von Krieg auf Soldaten zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.

Citations:
[1] https://www.rosalux.org.il/artikel/entmenschlichung-durch-ignorieren/
[2] https://wehrmed.de/humanmedizin/werteveraenderungen-moralische-verletzungen-bei-im-einsatz-psychisch-erkrankten-soldaten-der-bundeswehr.html
[3] https://www.bmlv.gv.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=1068
[4] https://www.schulpsychologie.at/gewaltpraevention/mobbing/gruppendynamik
[5] https://www.zeit.de/politik/ausland/2012-04/soldaten-leichenschaendung-psychologie
[6] https://wissenschaft-und-frieden.de/artikel/sozialisation-im-militaer/
[7] https://www.bmlv.gv.at/pdf_pool/publikationen/ms_17_1.pdf
[8] https://wb-web.de/wissen/interaktion/gruppendynamik.html
[9] https://politik.watson.de/politik/analyse/401635302-israel-krieg-wie-die-entmenschlichung-des-gegners-eine-kriegstaktik-darstellt
[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Gruppendynamik
[11] https://www.palestinemission.at/single-post/die-entmenschlichung-der-pal%C3%A4stinenserinnen-durch-die-israelische-gesellschaft-ist-nun-absolut-gewor
[12] https://www.socialnet.de/lexikon/Gruppendynamik

Sonntag, 22. Dezember 2024

Tiktok, X -- verbieten?

 Hoffentlich hat das Tiktok Verbot in Albanien Vorbildwirkung, Tiktok, X usw. gefährden unsere Kinder, aber auch unsere Demokratie, manipulieren Wahlen - also müssen Gegenmassnahmen ergriffen werden - ABSCHALTEN


https://www.derstandard.at/story/3000000250478/albanien-verbietet-tiktok-f252r-ein-jahr

Gibt es Quellen, die bestätigen, dass Tiktok in China tatsächlich so verwendet wird, wie es im Artikel steht?

Falschmeldungen, Fakes, Verschwörungstheorien in diesen Medien müssen gestoppt werden. Die negativen Auswirkungen sind schon lange plakativ ersichtlich.

Aber so lange unserer Politiker AUCH diese Medien zur Manipulation benutzen, werden sie sich diese Möglichkeit nicht selbst verbieten.

Altersbeschränkungen sind absolut sinnlos, weil sie nicht kontrollierbar sind.

Föderalismus in den Koalitionsverhandlunge Dezember 2024 - "Zuckerlkoaltion"

In den laufenden Koalitionsverhandlungen werden mit absoluter Sicherheit die Könige und die Königin in den Ländern unangetastet bleiben

Dort werden in Summe wahrscheinlich Milliarden vergraben, aber aus den aufgezählten Gründen wird nichts angegriffen. Sogar noch die irre Symbolpolitik mit Dialektkursen und andere Quälereien unkommentiert gutgeheißen. 


Da werden lieber auch auf Bundesebene weiterer Kleinkram in hunderten Arbeitsgruppen ohne wesentliche Änderungen, um das Gesamte zu optimieren, nächtelang "diskutiert". Die LandeskaiserIn melken weiter die Bundeskuh und nehmen in Kauf, dass die Kuh stirbt.

Samstag, 21. Dezember 2024

Musk, Trump und socialmedia als Machtfaktoren

 Musk hält sich Präsidenten und kauft sich Staaten und Politiker nach belieben.

Die noch nicht gekauften Staaten und Politiker agieren absolut hilflos oder sie biedern sich in ekelhafter Manier in vorauseilendem Gehorsam an.

Eine Regulierung der Socialmedia zum Schutz von Demokratien und vor Hetze und Verschwörungstheorien wird gar nicht oder kaum im Namen der Meinungsfreiheit versucht.

Die noch nicht gekauften Politiker, glauben mit Hilfe der Socialmedia selbst Macht zu erreichen oder zu erhalten und haben daher kein Interesse, die socialmedia zu regulieren zum Wohle der Demokratie und Menschenrechte.

Dienstag, 10. Dezember 2024

Was macht den "Nachbarn" zur Folterbestie?

 Es ist die Macht der Ohnmächtigen, das Gefühl der Überlegenheit, des "Herrenmenschen", der "Auserwählten". Fanatismus, der keine Grenzen und keine Menschlichkeit (der Gefolterte ist kein Mensch, ist Ungeziefer, das ausgerottet werden muss) mehr kennt, nur das geile Allmachtsgefühl (daher auch Massenvergewaltigungen und sexulele Demütung und Folter), Herr oder Frau über Leben und Tod zu sein. Das kennen wir aus den dunkelsten Seiten der Geschichte und hören es nun auch wieder bei uns, wenn über andere Menschen, aus anderen Kulturen, mit anderer Religion in dieser schrecklichhen Art und Weise gesprochen wird.

Samstag, 30. November 2024

Wie rechtfertigen sich exorbitante Einkommen und Gewinnausschüttungen, wenn man dann keine Konsequenzen daraus tragen muss?

 Exorbitante Einkommen und großzügige Gewinnausschüttungen werden in zahlreichen Artikeln, Postings und Diskussionen häufig mit dem unternehmerischen Risiko gerechtfertigt. Als Einzelunternehmer*in (EPU) kenne ich dieses Risiko aus eigener Erfahrung: Wenn ich (Management-)Fehler mache oder das Marktrisiko falsch einschätze, trage ich die Konsequenzen unmittelbar – bis hin zum Privatkonkurs und einem Leben am Existenzminimum.

Doch wie sieht es bei den sogenannten „Managern des Jahres“, Milliardären und Immobilienmogulen aus? Wo tragen sie vergleichbare Konsequenzen? Sie wohnen weiterhin in ihren Villen (im Plural!), entspannen auf ihren Yachten und widmen sich Hobbys wie Jagen und Golfen. Die tatsächlichen Konsequenzen ihrer Fehlentscheidungen tragen oft andere: ihre Mitarbeiter*innen, Gläubiger, Lieferanten – manchmal ebenfalls bis ans Existenzminimum.

Nur ein paar Gedanken zum Raubtierkapitalismus, den ÖVP, NEOS und auch die FPÖ so leidenschaftlich zu verteidigen scheinen.

Dienstag, 26. November 2024

60+ und fast 35 Jahre Unternehmensberater - alles beim Alten!

 Das ewige Hamsterrad! Täglich grüßt das Murmeltier! Gefangen in einer Zeitkapsel.

Man hofft, dass die Emanzipation Fortschritte macht. Doch was erleben wir im 21. Jahrhundert? Einen Rückschritt – zurück in die Anfänge des 20., wenn nicht sogar des 19. Jahrhunderts. „Woke“ wird zum Schimpfwort degradiert. Die gläserne Decke bleibt unüberwindbar, die Gehaltsschere öffnet sich weiter statt sich zu schließen. Gendergerechte Sprache wird verteufelt und teils sogar von rückwärtsgewandten, rechten Regierungen verboten.

LGBTQ-Personen sehen sich erneut mit Feindseligkeit konfrontiert, anstatt als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft anerkannt zu werden.

Die Weltklimakonferenz endet in einer krachenden Niederlage. Alles, was die grüne Bewegung über Jahrzehnte mühsam aufgebaut hat, wird wieder dem Profit geopfert. Grüne Parteien verlieren Regierungsbeteiligungen, Mandate und Stimmen bei Wahlen.

Der Kapitalismus, der Menschen und Umwelt ausbeutet, triumphiert ungebrochen. Tech-Milliardäre übernehmen offen die Macht, während größenwahnsinnige, testosterongesteuerte Politiker Weltmächte dominieren. Die Menschheit scheint nichts aus ihrer eigenen Geschichte zu lernen.

Soziale Errungenschaften fallen dem Druck der Reichen zum Opfer. In Österreich etwa wird über eine Senkung der Lohnnebenkosten diskutiert – zugunsten der Arbeitgeber, während die Besteuerung von Milliardären den Ärmsten als Gefahr dargestellt wird. Man redet ihnen ein, ihr letzter Cent sei bedroht, sollte die Wohlhabenden ihren fairen Beitrag leisten müssen.

Auch im Arbeitsalltag zeigt sich dieser Rückschritt. Mitarbeiter-Benefits werden abgebaut, Wertschätzung bleibt aus. Homeoffice wird von Führungskräften als „Urlaub“ diskreditiert und abgeschafft. Führungskulturen stagnieren auf dem Niveau der Fließbandarbeit: Zwang und Druck ersetzen Wertschätzung und positive Motivation.

Im Bildungswesen wiederholt sich diese Entwicklung. Eltern werden regelrecht bestraft, oft mit finanziellen Sanktionen, wenn sie nicht den von ihnen erwarteten Beitrag leisten.

Selbst in meinem Fachgebiet – Betriebswirtschaft, Unternehmensberatung, Projektmanagement und Softwareentwicklung – erkenne ich, wie wenig Fortschritt erzielt wurde. Die Probleme im betrieblichen Alltag gleichen denen von vor 35 Jahren.

Künstliche Intelligenz wird von den Medien hochgejubelt, doch in kleinen und mittleren Unternehmen (EPU, KMU) sowie in Teilen größerer Organisationen arbeitet man weiterhin mit veralteter, langsamer Hardware. Neue Software wird nach wie vor ohne Einbindung der operativen Ebenen implementiert, was regelmäßig zu Frustration, mangelnder Motivation und ausbleibenden Verbesserungen führt.

Die Entwicklung von Individualsoftware bleibt langwierig, teuer und qualitativ oft mangelhaft. Zwar wechseln die Namen der Programmiersprachen, Projektmanagementmethoden und Prozesse regelmäßig, doch die grundlegenden Probleme bleiben unverändert: Versprechungen werden gemacht, aber die Ergebnisse enttäuschen.

In letzter Zeit habe ich immer wieder mit jungen UnternehmensgründerInnen zu tun, die sich als UnternehmensberaterInnen oder TrainerInnen selbstsständig machen wollen. Ich liebe zwar deren Idealismus, nur ihre Businesspläne spiegeln Themen wieder, die ich seit Jahrzehnten aus der Praxis als Unternehmensberater kenne. Sei es nun Führung, Qualität, Fehlerkultur oder Projektmanagement, wohl in neuen "Kleidern", also neuen wohlklingenden, englischen Bezeichnungen, aber im Kern nichts Neues.

Montag, 25. November 2024

Warum werden so gerne Rechtspopulisten gewählt? - Meine Thesen

Warum werden so gerne Rechtspopulisten gewählt? - Meine Thesen

Weltweit zeigt sich derzeit die Tendenz in Wahlergebnissen, dass Populisten, insbesondere Rechtspopulisten, stark zulegen und sehr häufig nun Mehrheiten haben und so die Regierungsmitglieder stellen.

Aus meiner Sicht gibt es zwei Ansatzpunkte oder Erklärungsmöglichkeiten, einerseits die WählerInnen, andererseits die anderen Parteien, hier besonders die Parteien, des linken Spektrums, welches ist aber lieber als Parteien bezeichne, die sozial, umweltorientiert und nachhaltige Ansätze vertreten.

Die WählerInnen:

Lange Zeit wollte ich in meinem über 60-jährigen Leben an das Gute im Menschen, an deren Lernfähigkeit glauben. Das hat sich in den letzten Jahren radikal verändert. Der Glaube an Verschwörungstheorien, unkritisches verbreiten von noch so unahr klingenden Fake-News, vermehrtes asoziales Verhalten, was massiv in diversen Socialmedia ungehemmt ausgelebt wird, lassen mich nicht mehr an Schwarmintelligenz glauben, sonderen die Massenverblödung zeigt sich ganz klar und eindeutig. Was sich natürlich dannn auch im Wahlverhalten manifestiert. Rechtspopulistische Parteien bedienen die Verschwörungstheorien, Fakenews und Wissenschaftsfeinlichkeit perfekt.

Die Parteien: 

Die linke, sozial, umweltorientierte und wissenschaftsbasierten Parteien versagen auf allen Ebenen in der Kommunikation und Entwicklung von Lösunngen und überlassen so die völlig überforderte Wählerschaft den Populisten.

Wenn wir uns nun meine Thesen im Detail ansehen, kann man zu folgenden Schlüssen kommen.

Die Thesen zur Zunahme rechtspopulistischer Tendenzen in der Wählerschaft greifen wichtige Aspekte auf. Diese Gedanken lassen sich aus verschiedenen Perspektiven erweitern und vertiefen.
 

Gründe für den Aufstieg des Rechtspopulismus

Sozioökonomische Faktoren

Der Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen lässt sich teilweise durch ökonomische Entwicklungen erklären. Viele Menschen fühlen sich von der Globalisierung und dem technologischen Wandel bedroht oder bereits negativ betroffen. Dies führt zu einem Gefühl des Kontrollverlusts auf mehreren Ebenen:

- Persönlich: Der technische Wandel erscheint bedrohlich für die eigene berufliche Zukunft.
- Politisch: Staatliche Institutionen werden als abgehoben und bürgerfern wahrgenommen.
- National: Der Staat scheint unfähig, die Bevölkerung vor negativen Auswirkungen der Globalisierung zu schützen.

Diese Faktoren tragen zu einer Repräsentationskrise bei, in der sich viele Bürger von den etablierten Parteien nicht mehr vertreten fühlen.


Psychologische Aspekte


Rechtspopulistische Bewegungen profitieren von tief sitzenden Ängsten und Unsicherheiten in der Bevölkerung:

- Statusbedrohung: Viele Menschen fürchten einen sozialen Abstieg, unabhängig von ihrer tatsächlichen wirtschaftlichen Lage.
- Identitätskrise: In einer sich schnell wandelnden Welt suchen Menschen nach einfachen Erklärungen und klaren Zugehörigkeiten.
- Emotionale Ansprache: Rechtspopulisten nutzen affektive Rhetorik und sprechen Gefühle wie Wut, Angst und Stolz an.

Kulturelle Dimension


Der Rechtspopulismus kann auch als Reaktion auf kulturelle Veränderungen verstanden werden:

- Wertewandel: Traditionelle Werte und Lebensweisen scheinen bedroht.
- Identitätspolitik: Rechtspopulisten bieten ein klares "Wir-gegen-die"-Narrativ an.
- Geschlechterrollen: Veränderungen in den Geschlechterverhältnissen werden als Krise wahrgenommen.

 

Versagen der etablierten Parteien


Die These zum Versagen der etablierten Parteien lässt sich wie folgt erweitern:

- Kommunikationsdefizit: Komplexe Sachverhalte werden oft nicht verständlich vermittelt.
- Lösungsansätze: Es mangelt an überzeugenden und nachvollziehbaren Konzepten für drängende Probleme.
- Glaubwürdigkeitsverlust: Viele Wähler haben das Vertrauen in die Problemlösungskompetenz der etablierten Parteien verloren.

Medienlandschaft und Informationsverarbeitung


Die angesprochene "Massenverblödung" lässt sich differenzierter betrachten:

- Informationsüberflutung: Die Fülle an Informationen überfordert viele Menschen.
- Echokammern: Soziale Medien verstärken bestehende Meinungen und Vorurteile.
- Medienkompetenz: Es fehlt oft an der Fähigkeit, Informationen kritisch zu hinterfragen und einzuordnen.
 

Fazit


Der Aufstieg des Rechtspopulismus ist ein vielschichtiges Phänomen, das sich aus dem Zusammenspiel sozialer, psychologischer und wirtschaftlicher Faktoren ergibt. Um diesem Trend entgegenzuwirken, bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes, der sowohl die Ängste und Bedürfnisse der Wähler adressiert als auch die Kommunikation und Lösungskompetenz der etablierten Parteien verbessert.

Quellen:





Mittwoch, 30. Oktober 2024

Faschismuskeule? Klare Worte sind nicht die Keule!

Vielleicht bin ich zu alt, habe zu viele Diskussionen mit Menschen geführt, die die Kriterien für Faschismus bei den Parteien nicht sehen wollen.

Einfach mal nach den Merkmalen des Faschismus von Laurence W. Britt googeln. Dann hört man (auch wenn viele Kriterien zutreffen), "ich bin doch kein Nazi, kein Ausländerfeind, nicht homophob, ABER ....." , der Haider, der Strache, der Trump, der Putinn, der Orban, der Erdogan......... haben ja doch recht, wenn sie dies und jenes machen!". Die Diktatur kommt selten als Revolution, sondern schleichend. Daher klares Benennen, bei den Hardcore-Fans ist Hopfen und Malz verloren, nur bei den Schwankenden hat man noch Chancen, aber die brauchen nur einen kurzen Blick ins Geschichtsbuch. 

KLARE WORTE sind nicht das Killerargument "Faschismuskeule"! Wenn etwas die Faschismuskriterien erfüllt, dann IST es Faschismus und keine Keule! Kein ABER!

14 Merkmale des Faschismus von Laurence W. Britt

14 Merkmale des Faschismus
von Laurence W. Britt


1. starker und anhaltender Nationalismus
Faschistische Regime neigen zu einem ständigen Gebrauch von
patriotischen Mottos, Slogans, Symbolen, Liedern und was sonst noch
dazu gehört. Flaggen sind überall zu sehen, wie auch Flaggensymbole
auf Kleidung und anderen öffentlichen Präsentationen.


2. Geringschätzung der Menschenrechte
Aus Angst vor Feinden und dem Bedürfnis nach Sicherheit heraus werden
die Menschen in einem faschistischen Regime überzeugt, daß die
Menschenrechte in einigen Fällen ignoriert werden können. Die Leute
sehen in die andere Richtung oder stimmen den Folterungen,
Massenhinrichtungen, Ermordungen, langen Inhaftierung von Gefangenen
uns so weiter sogar zu.

3. Identifizierung von Feinden/Sündenböcken als vereinigende Sache
Die Leute werden in einen vereinigenden patriotischen Wahn getrieben
durch das Ziel, eine erkannte allgemeine Bedrohung oder einen Feind
zu beseitigen, sei es eine rassische, ethnische oder religiöse
Minderheit; Liberale; Kommunisten; Sozialisten; Terroristen uns so
weiter.

4. Vorrang des Militärs
Selbst wenn es weitreichende inländische Probleme gibt, erhält das
Militär einen überproportional großen Anteil des Staatshaushalts und
die inländischen Probleme werden vernachlässigt. Soldaten und das
Militär werden verherrlicht.

5. wachsender Sexismus
Die Regierungen faschistischer Länder sind fast ausschließlich von
Männern beherrscht. Unter faschistischen Regimen werden traditionelle
Geschlechtsrollen stärker betont. Der Widerstand gegen Abtreibung ist
groß, wie auch die Homophobie wie auch gegen Homosexuelle gerichtete
Gesetzgebung und staatliche Politik.

6. kontrollierte Massenmedien
Manchmal werden die Medien direkt durch die Regierung kontrolliert,
aber in anderen Fällen werden die Medien indirekt durch Verordnungen
der Regierung kontrolliert oder durch geistesverwandte Sprecher oder
Vorstände der Medien. Zensur, insbesondere in Kriegszeiten, ist weit
verbreitet.

7. Besessenheit von der nationalen Sicherheit
Angst wird als Mittel der Motivation für die Massen durch die
Regierung eingesetzt.

8. Religion und Regierung sind miteinander verflochten
Regierungen faschistischer Länder neigen dazu, die gebräuchlichste
Religion des Landes zu nutzen, um die öffentliche Meinung zu
manipulieren. Religiöse Rhetorik und Fachsprache wird von
Regierungsmitgliedern häufig genutzt, selbst wenn die Lehrsätze der
Religion der Politik oder den Handlungen der Regierung genau
entgegenstehen.

9. unternehmerische Macht wird geschützt
Die Aristokraten der Industrie und der Unternehmen eines
faschistischen Landes sind häufig diejenigen, die den politischen
Führern an die Macht geholfen haben, was zu einer beidseitig
nützlichen Beziehung von Unternehmen und Regierung und einer
Machtelite führt.

10. gewerkschaftliche Macht wird unterdrückt
Da die organisierende Macht der Gewerkschaften die einzige wirkliche
Bedrohung für ein faschistisches Regime darstellt, werden
Gewerkschaften entweder ganz ausgemerzt oder sie werden stark
unterdrückt.

11. Geringschätzung Intellektueller und der Künste
Faschistische Länder neigen dazu, offene Feindschaft zu höherer
Bildung und Akademien zu förden und zu tolerieren. Es ist nicht
ungewöhnlich, daß Professoren oder andere Akademiker zensiert oder
sogar verhaftet werden. Freier Ausdruck in der Kunst wird häufig
öffentlich angegriffen und die Regierungen lehnen es häufig ab, die
Künste zu fördern.

12. Besessenheit von Verbrechen und Bestrafung
Unter faschistischen Regimes wird der Polizei fast unbegrenzte Macht
zur Verbrechensbekämpfung eingeräumt. Das Volk ist häufig bereit,
Polizeiverbrechen zu übersehen und sogar Bürgerrechte im Namen des
Patriotismus’ aufzugeben. In faschistischen Ländern gibt es meistens
eine landesweite Polizeieinheit mit praktisch unbegrenzter Macht.

13. wachsende Seilschaften und Korruption
Faschistische Regime werden fast immer von einer Gruppe von Freunden
und Genossen regiert, die sich gegenseitig Regierungsposten
zuschieben und ihre Macht und ihren Einfluß nutzen, um ihre Freunde
davor schützen, zur Verantwortung gezogen zu werden. Es ist in
faschistischen Regimen nicht unüblich, daß nationale Ressourcen oder
sogar Schätze von den Regierungsmitgliedern angeeignet oder sogar
gestohlen werden.

14. betrügerische Wahlen
Manchmal sind die Wahlen in faschistischen Ländern ein kompletter
Schwindel. In anderen Fällen werden die Wahlen durch Schmutzkampagnen
oder sogar die Ermordung von Oppositionskandidaten, Nutzung der
Gesetzgebung um die Anzahl der Stimmberechtigten oder der Wahlbezirke
zu kontrollieren, oder Beeinflußung der Medien manipuliert.
Faschistische Länder nutzen auch typischerweise ihre Richterschaft,
um die Wahlen zu manipulieren oder zu kontrollieren.

Montag, 28. Oktober 2024

Die Machtergreifung der Rechtsextremen verläuft schleichend!

 Es ging auch dazumals schleichend, so wie jetzt.
Zuerst Förderungen von "unliebsamen" Vereinen, Kulturveranstaltungen, Künstlern einstellen, dafür Burschenschaften mit Förderungen überschütten, langsam Medienfreiheit einschränken, Versammlungsfreiheit einschränken (zuerst "nur" Sperrzonen erweitern, Veranstalter anzeigen, verklagen, dann Gesetz ändern, ...), dasselbe mit der Meinungsfreiheit. Alle relevanten Positionen mit Freunderln aus den Burschenschaften besetzen, Gesetze zu ihren Gunsten änderen, Massen mit gleichgeschaltetetn Medien (Presseförderung wird auch entsprechend geändert, inkl. ORF, Privatsender zuerst mit Werbedudgetss gefügig machen) manipulieren, Verfassung ändern. Macht ist abgesichert! Irreal? Siehe über die Grenze!

Dienstag, 1. Oktober 2024

Warum wählen Bezieher von Sozialleistungen Parteien, die genau diese Leistungen kürzen werden?

Anscheinend haben viele Arbeitslose FPÖ und ÖVP gewählt - Warum wählt man Parteien, die jene Sozialleistungen kürzen werden, von denen man gerade lebt?

Weil es noch ärmere Menschen gibt, vor allem „Ausländer“, denen ebenfalls Leistungen gekürzt werden? Und man sich darüber freut.
Oder ist man arbeitslos, weil einem diese „Ausländer“, die kaum die Sprache sprechen und schlechter qualifiziert sind, den Job wegnehmen (können!) ?
Oder ist man intellektuell und kognitiv so "minderbegabt", dass man den Populismus nicht durchschaut und aufgrund dieser "Minderbegabung" keinen Job findet?

Sonntag, 28. Juli 2024

Klimawandelleugner und Impfgegner ...

 Wer nicht die Mehrheit der ernst zu nehmenden wissenschaftlichen Studien und ExpertInnen als Stand der Wissenschaft anerkennt, wird immer an irgendwas anderes glauben und nie zu überzeugen sein, was für die Mehrheit der Wissenschaftler Tatsache ist. Conclusio: Diskussion unnötig, weil gegen Glauben kommt man mit Wissenchaft nicht an.

"Aber der Seppi auf Instagram, die Susi auf Facebook und der Kevinn auf Youtube haben gesagt, das ist alles eine große Weltverschwörung und darum glaub ich das alles nicht! Alle Wissenschaftler sind doch blöder als der Seppi, die Susi und der Kevin, weil die glauben diese Fakes nicht! "

Womit der Dunning-Kruger-Effekt wieder einmal eindrucksvoll bewiesen wäre.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt

Mittwoch, 24. Juli 2024

War das jetzt rassistisch? 22 Antirassismus-Tipps für den Alltag

 »Darf ich deine Haare anfassen?«, »Woher kommst du wirklich?«, »Wie hast du so gut Deutsch gelernt?«. Auch in scheinbar harmlosen Alltagsfragen verstecken sich oft Vorurteile. Jetzt melden sich People of Color selbst zu Wort und berichten darüber, wie Alltagsrassismus in Deutschland und Österreich aussieht. Antirassismus- Expert*innen aus der afrikanischen, muslimischen, asiatischen, jüdischen und Rom*nja-Community erklären, woran rassistische Fragen und Denkmuster erkannt werden können und geben Tipps, diese zu überwinden.

 

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Montag, 22. Juli 2024

Prägende Sätze und Erlebnisse aus meinem über 60-jährigen Leben

 Vor der Volksschule

In den 1960er-Jahren, noch bevor ich das schulpflichtige Alter erreichte, entflammte in mir der brennende Wunsch, lesen zu lernen. Schon damals träumte ich davon, die Beschreibungen und Preise in den Versandkatalogen von Quelle und Universal Versand selbstständig entziffern zu können. Diese frühen Ambitionen kennzeichneten den Beginn meiner Bildungskarriere, die sowohl von leidenschaftlichem Lernen als auch von schmerzhaften Hindernissen geprägt war.

Volksschule

Der Eintritt in die Volksschule brachte jedoch eine bittere Enttäuschung mit sich. Mein unbändiger Lernwille wurde durch die rigiden schulischen Methoden nahezu erstickt. Zu jener Zeit war es noch üblich, dass Linkshänder gezwungen wurden, mit der rechten Hand zu schreiben, was für mich zu einer Qual wurde. Die ständige Korrektur und der Druck führten zu einem erheblichen emotionalen Stress, der sich sogar körperlich äußerte – ich begann, ins Bett zu nässen. Meine Eltern überlegten ernsthaft, eine Schule in einer fortschrittlicheren Stadt zu finden, in der ich mit der linken Hand hätte schreiben dürfen, doch aus unbekannten Gründen blieb ich in der kleinen Dorfschule.

Ein neuer Volksschullehrer, den ich später bekam, richtete noch größeren Schaden an. Nachdem ich wegen Krankheit einige Tage fehlte, legte ich ihm eine Entschuldigung vor, die mein Vater unterschrieben hatte. Dieser Lehrer, den ich nur als tyrannischen Pädagogen beschreiben kann, verweigerte die Anerkennung der Entschuldigung und machte mich vor der gesamten Klasse lächerlich. Diese demütigende Erfahrung prägten mich nachhaltig und verursachten ein tiefes Misstrauen gegenüber Autoritätspersonen. Dieses gestörte Verhältnis zu Autoritäten begleitete mich durch mein gesamtes Berufsleben, was oft zu Konflikten mit Vorgesetzten führte und mich davon abhielt, selbst Führungsrollen anzustreben.

Trotz dieser negativen Erlebnisse blieb ich der Bildung treu und schloss mein Studium erst mit knapp 30 Jahren ab. Rückblickend erscheint es mir fast verwunderlich, dass ich nach all den schmerzhaften Erfahrungen in der Schule so lange in Bildungseinrichtungen verweilte.

Dennoch gab es auch positive Erlebnisse während meiner Schulzeit. In der Volksschule erlebte ich meine erste Verliebtheit, eine unerwiderte Liebe, an die ich heute noch gerne zurückdenke. Mein Verhalten in Gruppen wurde ebenfalls in dieser Zeit geprägt. Ich war ein kleines, zartes Kind, nicht sehr kräftig und überhaupt nicht rauflustig. Doch ich hatte stets einen Beschützer, der mich verteidigte, wenn ich attackiert wurde. Dieses Muster setzte sich auch im Berufsleben fort, wo ich immer wieder auf Menschen traf, die eine Mentorenrolle für mich übernahmen. Bei meinem ersten Arbeitgeber in der Bank und auch später erfuhr ich oft Unterstützung, auch noch einige Jahre vor der Pensionierung, als eine Kollegin mir massiv bei der Einarbeitung in eine neue Stelle half. Nun aber wieder zurück zu meiner Schulzeit.

Nach der Volksschule besuchte ich ein Jahr lang die Hauptschule in einem Nachbarort. Dort gab es einen Schüler mit demselben Namen wie ich, weshalb ich ein Jahr lang mit meinem zweiten Vornamen angesprochen wurde, was für mich als zehnjähriges Kind sehr verwirrend war.

Gymnasium

Mit der Einrichtung einer Busverbindung in die nahegelegene Schulstadt meldete mein Vater mich im dortigen Gymnasium an. Doch der alte Direktor bestand darauf, dass ich die erste Klasse erneut besuchen musste. Dies führte dazu, dass mir die Unterstufe leichter fiel, ich jedoch bis zur Matura der Älteste in der Klasse war, da ich ohnehin schon als Septemberkind erst mit sieben Jahren in die Volksschule gekommen war.

Meine Gymnasialzeit verlief eher unspektakulär. Der lange Schulweg war mühsam: Frühmorgens um sechs Uhr aufstehen, um den Bus in die 25 Kilometer entfernte Schulstadt zu erreichen, bei Wind und Wetter auf den Schulbus warten – das prägte meinen Alltag.

So zieht sich ein roter Faden von Höhen und Tiefen durch meine Schulzeit, von frühen Ambitionen und Rückschlägen bis hin zu Momenten des Triumphs und der Unterstützung, die mich bis ins Erwachsenenalter begleiteten. 

 In der siebten Klasse des Gymnasiums erlebte ich einen markanten Einschnitt, der mein weiteres Schul- und Lebensweg nachhaltig prägen sollte. Der Ursprung dieses Wendepunkts lag in meinem Lateinunterricht, der von einem Professor geleitet wurde, den man heute als sexistischen Proleten bezeichnen würde und der vermutlich längst aus dem Schuldienst entfernt worden wäre. Seine Bewertungen basierten nicht auf Leistung, sondern auf Sympathie. Gleichlautende Übersetzungen – häufig abgeschrieben von anderen – erhielten von ihm extrem unterschiedliche Noten. Diese offensichtliche Ungerechtigkeit stellte uns vor ein klassisches Dilemma: Hätten wir ihm die Arbeiten vorgelegt und auf die Diskrepanzen hingewiesen, wäre das Schummeln aufgeflogen.

Unglücklicherweise zählte ich nicht zu seinen Favoriten, was zur Folge hatte, dass ich die siebte Klasse allein wegen Latein wiederholen musste. Der enorme Zeitaufwand, den ich in dieses Fach investieren musste, ließ meine Leistungen in den anderen Fächern ebenfalls sinken. So wurde ich aus dem Klassenverband gerissen, dem ich sieben Jahre lang angehört hatte. Doch ich war nicht allein in dieser Situation; drei oder vier von uns mussten gemeinsam in die "neue" siebte Klasse wechseln. Diese Klasse zu bestehen, war wiederum relativ einfach, doch Latein bewältigte ich nur durch massives Schummeln. Hätten wir uns erwischen lassen, hätte dies unweigerlich zum Schulausschluss geführt. Noch heute, mehr als 40 Jahre später, möchte ich die genauen Details unserer Vorgehensweise nicht preisgeben.

Trotz dieser Schwierigkeiten erlebte ich während der mündlichen Matura einen Moment, der sich rückblickend als besonders erfreulich herausstellte. Neben anderen Fächern maturierte ich auch in Englisch bei einer jungen, sehr hübschen Professorin, in die ich vielleicht ein wenig verliebt war. Da ich fast 20 Jahre alt war und sie wahrscheinlich sehr schnell studiert hatte, waren wir altersmäßig kaum unterschiedlich. Nach einem Autounfall holte ich sie sogar mit meinem Auto aus dem Krankenhaus ab und brachte sie nach Hause, zusammen mit ein oder zwei Mitschülern. Ich war der einzige mit Führerschein und Auto – dem meines Vaters. Die mündliche Matura mit ihr empfand ich als heiter, insbesondere als ich ihr als Reisebüromitarbeiter einen Urlaub empfehlen sollte und ihr dabei Kinder andichtete.

Besonders befriedigend war jedoch die Religionsmatura. Unser Religionsprofessor war für die späten 1970er Jahre außergewöhnlich gut und verstand es, seine Schüler zu begeistern. Eine meiner Fragen drehte sich um die Begleitung Sterbender, ein Thema, das ich sehr schätzte. Der wirklich befriedigende Moment kam jedoch, als ich während meiner Antwort bemerkte, wie mein Lateinprofessor, der schräg vor mir saß, erstaunt aufblickte. In seinem Gesicht spiegelte sich eine Mischung aus Verwunderung und Anerkennung wider, als er meine eloquent und fundiert vorgetragene Antwort hörte. Dieser Augenblick war für mich von unschätzbarem Wert, da er mir zeigte, dass ich trotz aller Widrigkeiten in der Lage war, eine tiefgreifende und überzeugende Leistung zu erbringen.

Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht klar, welchen Weg ich nach der Matura einschlagen würde. Dass ich studieren würde, war die einzige Gewissheit, die ich hatte. Doch mein Geographie- und Wirtschaftskunde-Professor weckte in mir ein Interesse für wirtschaftliche Zusammenhänge und öffnete mir die Augen für die interessante Welt der Ökonomie.

Bundesheer

Kurz nach der Matura erhielt ich meinen Einberufungsbefehl zum Grundwehrdienst beim Bundesheer. Nur wenige Wochen später begann diese neue, vollkommen unbekannte Welt, mein Leben für die nächsten acht Monate zu bestimmen.

Zu dieser Zeit gab es offenbar ein Gesetz, das einen gewissen Prozentsatz eines Einberufungstermins zur Miliz-Unteroffiziersausbildung verpflichtete. Da es in meiner Kaserne zu wenig Freiwillige gab, wurde ich dazu verpflichtet, was zur Folge hatte, dass ich zwei Monate zusätzlich Waffenübungen absolvieren musste.

Bei diesen Übungen gab es im Wesentlichen vier Situationen, die gefährlich waren und mit etwas Pech tödlich oder mit schweren Verletzungen hätten enden können.

Eine Situation war noch relativ harmlos: Bei Glatteis rutschte der Schützenpanzer in einen tiefen Straßengraben und blieb in einer extremen Schräglage liegen. Das hätte, wenn es ein wenig anders gelaufen wäre, mit Verletzungen enden können.

Die zweite Situation ereignete sich bei einer Nachtübung. Gut getarnt in der Dunkelheit, lag ich hinter einer Hausecke, als nur knapp neben mir ein großer Kampfpanzer um die Ecke bog. Ein wenig näher, und ich wäre unter der Kette zermalmt worden. Eine schreckliche Angsterfahrung.

Die dritte Situation geschah beim gefechtsmäßigen Scharfschießen. Als Gruppenkommandant ging ich mit scharf geladenem Sturmgewehr vor der Gruppe (Magazin angesteckt, aber nicht durchgeladen, also keine Patrone im Lauf). Plötzlich hörte ich hinter mir, wie einer meiner Soldaten in der Gruppe durchlud. Nur zwei kleine Bewegungen, ein kleiner Knopfdruck zum Entsichern und dann der Druck auf den Abzug – beispielsweise, wenn er stolpert oder es einfach in seiner Dummheit tut – und 30 Schüsse fliegen durch die Gegend. So laut habe ich selten jemanden angeschrien, er soll gefälligst aufpassen, was er tut. Ich muss niemanden mit einer geladenen Waffe hinter mir haben!

Die vierte Situation ereignete sich wieder beim Scharfschießen. Die großen Kampfpanzer sollten mit scharfer Munition auf einer Schießbahn weiter entfernte Ziele bekämpfen (dabei kommt es vor, dass ein Schuss zu kurz reicht und nicht bis zum Ziel fliegt und dort detoniert). Wir mit unseren Schützenpanzern sollten eigentlich auf einer benachbarten Schießbahn in Richtung der zu bekämpfenden Ziele fahren. Durch einen Fehler in der Befehlskette fuhren wir jedoch auf derselben Schießbahn, auf der die Kampfpanzer feuerten. Als der Fehler bemerkt wurde, verließen wir so schnell wie möglich die Schießbahn. Um die Gefahr zu verdeutlichen: Es gab schon Fehlschüsse bei solchen Übungen, die über den Truppenübungsplatz hinausschossen.

Eine der schlimmsten Erfahrungen machte ich bei einer Übung nach dem Grundwehrdienst. Ich war schon Panzerkommandant und führte damit eine Gruppe Grundwehrdiener. Diese waren konditionell um einiges besser als ich, da sie mitten im Training waren, ich jedoch nicht mehr. Wir sollten einen langen Nachtorientierungsmarsch machen. Ich schlug der Gruppe vor – Befehlen war schwierig, weil der Befehl von oben kam –, dass wir ein paar Kilometer in den Wald gehen, uns dort verstecken, die Zeit abwarten und dann zurück in die Kaserne gehen. Ich würde dann sagen, dass ich mich mit der Gruppe verirrt hätte und die Verantwortung übernehmen. Die Grundwehrdiener waren jedoch so eingeschüchtert vom Grundwehrdienst, dass sie sich selbst mit dem Bestechungsversuch einer Kiste Bier nicht überzeugen ließen, sich eine ruhige Nacht zu machen. Es war frustrierend, dass ich mich nicht durchsetzen konnte und dass die Grundwehrdiener so eingeschüchtert waren. So hechelte ich mit heraushängender Zunge durch den Wald.

Von den vielen sinnlosen Schikanen brauche ich kaum zu berichten; auch diese habe ich dort natürlich erlebt. Zwei Ereignisse sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Eines war schon am ersten Tag nach dem Ausfassen der gesamten Ausrüstung: Mir wurde ein provisorischer Spind zugeteilt. Da dieser nur vorläufig war, war ich nicht sehr sorgfältig beim Einräumen. Kaum fertig, kam ein Unteroffizier vorbei, schrie mich an, was das solle, kippte den Spind nach vorne, sodass alles auf dem Boden lag. Also musste ich alles wieder einräumen, und kurz darauf wurde mir der endgültige Spind zugeteilt, also musste ich wieder aus- und einräumen. Vor dem Abrüsten gab es noch eine Schikane, die mir in Erinnerung blieb. Mitten in der Nacht wurde ein sogenannter "Maskenball" veranstaltet. Das sind Alarmübungen, bei denen je nach Befehl in voller Uniform oder mit vollgepacktem Rucksack innerhalb kürzester Zeit auf dem Kasernenhof angetreten werden musste. Da dies den Offizieren zu langsam ging, wurde das mehrmals wiederholt. Absolut sinnlos, reine Schikane oder Sadismus.

In Erinnerung blieb mir auch der Kasernenkommandant, ein Oberleutnant und Alkoholiker, der uns auch bei klirrender Kälte in die Gegend zum Üben schickte, damit er seinen Rausch in Ruhe ausschlafen konnte.

Auch diese Zeit ging vorbei. Die Übungen während des Studiums wurden jedoch mit einem Taschengeld bezahlt, was meine nicht reichlich gefüllte Studentenkasse etwas aufbesserte, was zumindest etwas Positives war. Mit Ende des Studiums hatte ich auch alle Tage abgeleistet, sodass es im Berufsleben keine weiteren Störungen mehr gab.

Nur während der Jugoslawienkriege wurde das Thema für mich nochmals relevant. Als Milizsoldat hätte ich zum Grenzschutz eingezogen werden können, und es gab an der Grenze einige gefährliche Situationen, die ich zum Glück nicht aktiv als Soldat erleben musste. Diese Möglichkeit war für mich mit Angst verbunden.

Meine tiefe Abneigung gegenüber Waffen hatte ich schon damals. Einmal beim Scharfschießen sollte ich Ziele auf der anderen Seite der Straße bekämpfen. Ich lag im Straßengraben und schoss auf diese Pappkameraden in einiger Entfernung. Genauer gesagt, ich sollte schießen, denn unbewusst schoss ich häufig in die Erde vor mir. Bis mich ein Offizier anschrie, was das solle, der Feind sei doch nicht direkt vor mir. Diese tiefe Abneigung und Abwehrhaltung gegenüber dem Schießen auf Menschen hatte ich immer wieder bei den diversen Schießübungen. Ich will nicht auf Menschen schießen, töten oder verletzen. Das war auch während der Jugoslawienkrise ein Thema, das mich immer wieder beschäftigt hat.

Studium

Mein Umzug nach Wien war nun der Einstieg in ein neues Leben. Im Nachhinein habe ich mich öfters als Pendler zwischen unterschiedlichen Leben bezeichnet. Bis hier war es ein Leben geprägt vom kargen, kalten Waldviertel, mit eher verschlossenen Menschen, tief konservativ und (schein-)religös und bildungsfern.

Nun begann eine Gegenströmung sich in mir breit zu machen, dauerte aber ein oder zwei Semester und hatte mehr mit einer Beziehung zu einer weit links orientierten Freundin zu tun, die Politikwissenschaften studierte.

 Über eine gewonnene Reise nach Budapest lernte ich meine erste Freundin in der Studienzeit kennen. Durch sie wurde meine Interesse für Politik und ganz speziell für Entwicklungspolitik geweckt. Es gab Nächte mit langen Diskussionen über Gott und die Welt. Der gesamte Freundeskreis war sozialengagiert und kapitalismuskritisch. Zu dieser Zeit hätte ich mir niemals vorstellen können, in einer Bank oder Versichernug zu arbeiten, das waren für uns klar die Ausbeuter und Profiteure auf Kosten der Masse der Bevölkerung.

 In dieser Zeit entstand auch mein Interesse für die "Dritte Welt", wie man es dazumals nannte. Ich habe dann auch meine Diplomarbeit über "Traditionelle landwirtschaftliche Betriebssysteme" geschrieben.

Mit der nächsten Freundin habe ich quasi Psychologie mitstudiert, ich habe fast die gleiche Literatur gelesen, die sie für die diversen Prüfungen lesen musste. 

Der dritte Bereich, der mich und mein Berufsleben geprägt hat, war eine Seminararbeit über die Systemtheorie. Die Arbeit beschäftigte sich mit dem Lufterkehrssytem, aber die Denkweise dieser Theorie mit der Komplexität, der Kompliziertheit, also der Vielfalt der Elemente und deren Beziehungen und Sub- und Metasystemen, hat mich immer wieder im Leben geleitet. 

Später kam auch noch der Konstruktivismus hinzu, die Literatur von Watzlawick habe ich verschlungen.



 


Freitag, 24. Mai 2024

Reiche, Vermögende, Kapitalisten waren schon immer Sympathisanten von autoritären Regimen, egal ob rechts- oder linksextrem

Diktatoren lieben das Kapital, die Reichen und Vermögenden, ein Blick in die Geschichte lehrt es uns.
Aber die Basis, die solche Typen an die Macht bringt, meist sogar mit demokratischen Mitteln, die Mitläufer, rekrutieren sich aus den "Abgehängten", den Verlierern der Krisen und Kriege. Auch das lehrt die Geschichte.

Wahllkampf gegen den Rechtsruck

 Das Problem ist, dass sich die demokratischen Parteien eben nicht um die Verlierer des Raubtierkapitalismus, der Globalisierung, der hohen Inflation usw. kümmern. Wenn diese Parteien nur die Nazis anprangern, aber ihre Politik nicht an sozialen Kriterien ausrichten, sondern am Gewinn der Raubtierkapitalisten, werden die Nazis noch mehr Zulauf haben.

Donnerstag, 23. Mai 2024

Umgang der Medien mit Aussagen und Chats von Lena Schilling

Lena Schilling und ihre Äußerungen in Chats werden aktuell von einer führenden Qualitätszeitung intensiv beleuchtet.

Es ist selbstverständlich legitim, die Biografie einer Kandidatin für ein hohes Amt wie das des EU-Parlaments kritisch zu untersuchen. Dies gehört zu den Aufgaben seriöser Medien.

Allerdings stellt sich die Frage, nach welchen journalistischen Standards dies geschieht. Mindestanforderungen wie Überprüfung der Fakten, Kontextualisierung, Einordnung und die Darstellung unterschiedlicher Perspektiven sind dabei unerlässlich.

Wie gehen Qualitätsmedien mit Forenbeiträgen um, die die Berichterstattung hinterfragen? Was sind die Fakten? Was ist unumstritten? Wie werden Meinungen und persönliche Aussagen, deren Wahrheitsgehalt nicht überprüft werden kann, in die Berichterstattung eingebunden?

In Österreich haben Chats in den letzten Jahren eine besondere Bedeutung in der öffentlichen Meinung erlangt. Sie werden vor Gerichten und parlamentarischen Untersuchungsausschüssen gründlich analysiert und dienen als Grundlage für juristische Entscheidungen.

Wie geht eine Qualitätszeitung mit solchen Chats um? Werden einzelne Aussagen in den entsprechenden Kontext gesetzt? Werden sie zeitlich und persönlich eingeordnet?

Werden Informanten auf ihre persönlichen Interessen hin überprüft und darüber berichtet? Werden sie in den relevanten sozialen Kontext gestellt?

Wie wird mit Forenbeiträgen umgegangen, die solche Fragen aufwerfen? Ermöglicht man Diskussionen darüber? Löscht man kritische Beiträge unter Berufung auf die Forenregeln, was durchaus erlaubt und oft auch wünschenswert ist?

Berichtet das Qualitätsmedium umfassend aus unterschiedlichen Perspektiven? Finden Meinungen diverser Journalistinnen und Journalisten mit verschiedenen Standpunkten ebenfalls ihren Platz?

 Warum werden in dieser Qualitätszeitung solche Forenbeiträge gelöscht?

 Warum wird ein Post gelöscht, welches die Berichterstattung in anderen Medien in die Diskussion einbringen will?

 

Ist die Frage nicht interessant, warum und wieso dieses Qualitätsmedium bestimmte Posts löscht und damit bestimmte Meinungen und Fragen nicht zulässt?

Was ist an der Frage nach "unstrittigen Fakten" löschenswert (eine Formulierung des Qualitätsmediums selbst)? Ein Verweis auf die Berichterstattung anderer Medien wurde ebenfalls gelöscht.

Diese Fragen nach Fakten und "anonymen Quellen" (der Informantenschutz ist natürlich wichtig) wurden mehrfach entfernt. Es wird interessant sein zu sehen, ob und wann sich diese Informanten nach den Wahlen oder später zu erkennen geben und ihre Motivation darlegen. Bislang ist nur ein Ehepaar öffentlich bekannt. Wer sind die anderen? Hat das Qualitätsmedium deren Motivation hinterfragt? Ihre Biografien auf mögliche Interessen überprüft? Hoffentlich! Es wäre für die Wählerinnen und Wähler eine wichtige Information, diese Hintergründe vor der Wahl zu erfahren, um die Aussagen und Meinungen der Informanten sinnvoll einordnen zu können.

Die Frage nach der Positionierung oder möglichen Neupositionierung des Mediums könnte ebenfalls gestellt werden. Verschiebt sich die Ausrichtung von links-liberal in eine andere Richtung? Bereits seit einiger Zeit lässt die Löschpolitik in den Foren den Anschein eines Rechtsrucks vermuten.

Ein interessanter Punkt ist, wie der Presserat die Arbeitsweise dieser Qualitätszeit beurteilen wird.

„Wir haben im Ehrenkodex für die österreichische Presse – das ist die Entscheidungsgrundlage – eine Bestimmung, die besagt, dass anonymisierte Zitierungen GRUNDSÄTZLICH zu VERMEIDEN sind, und nur, wenn es um die Sicherheit der Befragten geht, oder den Befragten ein schwerer Schaden droht, dann sind solche anonymisierte Zitierungen gerechtfertigt“, erklärte Geschäftsführer Alexander Warzilek.
Quelle: orf.at 23.5.

Welcher schwerer Schaden da drohen soll, erschließt sich mir dzt nicht. Die Grünen oder andere Parteien in Österreich sind zwar manchmal nicht sehr zimperlich, aber eine Partei, die mit hoher Wahrscheinlichkeit bald nicht mehr in der Regierung ist und im Nationalrat kaum eine Rolle mehr spielen wird, hat hier wohl kaum die oben genannten Möglichkeiten und ist auch nicht bekannt dafür. 

 Ich weiß schon, differenzieren, Kontext, Zusammenhänge, Umfeld sind nicht so relevant in der Welt der simplen Lösungen für komplexe Sachverhalte.
Hier ein wenig differenzierter:

Links zum Thema:

https://www.sn.at/politik/innenpolitik/fall-schilling-ein-unaufgeregtheit-158838562

 https://www.falter.at/morgen/20240523/donnerstag

https://www.zeit.de/2024/23/lena-schilling-die-gruenen-eu-wahl

https://www.diepresse.com/18508135/lena-schillings-widersacher-sind-moralisch-auch-keine-vorbilder