Freitag, 26. April 2024

Boomer - gut in der Analyse - versagt in der Lösung

Die Generation, die oft als "Boomer" bezeichnet wird (obwohl ich diese Bezeichnung persönlich nicht mag), hat in der Analyse von regionalen und globalen Herausforderungen eine bedeutende Rolle gespielt. Bereits 1972 war im Bericht des Club of Rome über die Grenzen des Wachstums klar beschrieben, auf welche Probleme wir zusteuern. Trotz dieser Vorahnung waren wir jedoch unfähig, die notwendigen Schlussfolgerungen zu ziehen, die für unser Überleben entscheidend gewesen wären. Selbst während einer großen Erdölkrise wurden keine langfristigen Änderungen eingeleitet.

Wie ich bereits in meinem vorherigen Beitrag über verschiedene Betrachtungsebenen ausgeführt habe, wurden weder auf individueller noch auf gesellschaftlicher Ebene angemessene Maßnahmen ergriffen, obwohl bekannt war, was zu tun gewesen wäre. Es war daher schon in den 1970er Jahren klar erkennbar, zumindest für diejenigen, die genau hinsehen wollten, dass wir die Grenzen des Wachstums erreicht hatten und auf Kosten zukünftiger Generationen lebten.

Die Frage, warum sich nichts verändert hat, ist von entscheidender Bedeutung. Selbst in meiner eigenen Profession, der Betriebswirtschaft und Unternehmensberatung, wurde bereits früh in Prozessen gedacht, und die Bedeutung der Menschen in Organisationen war wissenschaftlich erforscht. Fehlerquellen im Projektmanagement waren bekannt. Trotz dieses Wissens wurden die zahlreichen Probleme in diesen Fachbereichen nicht gelöst.

Ich bin immer wieder erstaunt darüber, dass die heutige Generation von BeraterInnen, Consultants und WirtschaftsexpertInnen immer noch mit denselben Problemen kämpft und ähnliche Lösungsvorschläge diskutiert, oft nur mit euphemistischen englischen Bezeichnungen versehen, und diese teuer anbietet.

Natürlich haben die "Boomer" auch viele positive Veränderungen bewirkt, die von nachfolgenden Generationen oft als selbstverständlich angesehen werden. 

Die Boomer-Generation hat bedeutende Errungenschaften in der Emanzipation verschiedener sozialer Gruppen erreicht. Hier sind einige der wesentlichen Errungenschaften:

1. **Frauenbewegung**: Die Boomer-Generation war stark in der Frauenbewegung der 1960er und 1970er Jahre engagiert. Frauen kämpften für gleiche Rechte in Bereichen wie Bildung, Arbeitsplatz, und politischer Teilhabe. Diese Bemühungen führten zur Verabschiedung von Gesetzen wie dem Equal Pay Act und Title IX, die die Gleichstellung der Geschlechter förderten.

Quelle: www.wien.gv.at/menschen/frauen/pdf/geschichte-frauenrechte (Stand: 27.4.2024)

2. **Bürgerrechtsbewegung**: Die Boomer waren auch maßgeblich an der Bürgerrechtsbewegung beteiligt, die darauf abzielte, die Rassentrennung und Diskriminierung von Afroamerikanern zu beenden. Durch Aktivismus, Proteste und politische Arbeit wurden wichtige Gesetze wie der Civil Rights Act von 1964 und der Voting Rights Act von 1965 verabschiedet, die zur rechtlichen Gleichstellung von Afroamerikanern beitrugen.

3. **LGBTQ+-Rechte**: Die Boomer-Generation war Zeuge und Teil des Kampfes für die Rechte von LGBTQ+-Personen. Durch Aktivismus und Advocacy gelang es, die öffentliche Wahrnehmung und rechtliche Anerkennung von LGBTQ+-Menschen voranzutreiben. Dies führte zu Meilensteinen wie der Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ehen und Antidiskriminierungsgesetzen.

4. **Umweltbewegung**: Die Boomer waren auch in der Umweltbewegung aktiv. Sie trugen dazu bei, das Bewusstsein für Umweltprobleme zu schärfen und politische Maßnahmen zur Umweltschonung voranzutreiben. Dies führte unter anderem zur Gründung von Organisationen wie dem Earth Day und zur Verabschiedung von Umweltschutzgesetzen wie dem Clean Air Act und dem Clean Water Act.

5. **Anti-Kriegs-Bewegung**: Die Boomer-Generation war stark gegen den Vietnamkrieg mobilisiert. Durch Proteste, Demonstrationen und zivile Ungehorsamsaktionen trugen sie dazu bei, die öffentliche Meinung gegen den Krieg zu mobilisieren und letztendlich zur Beendigung des Konflikts beizutragen.

Diese Errungenschaften der Emanzipation haben die Gesellschaft nachhaltig verändert und zu einem größeren Maß an Gleichberechtigung und sozialer Gerechtigkeit beigetragen.

Die Errungenschaften bei den ArbeitnehmerInnen-Rechten waren enorm. 

Arbeitskämpfe waren selten ein Spaziergang, geprägt von langwierigen Verhandlungen, Streiks und Demonstrationen. Die heutigen Rechte der Arbeitnehmer:innen sind keineswegs selbstverständlich und wurden teilweise hart erkämpft. Einige Beispiele verdeutlichen dies:

1. **Der 8-Stunden-Tag**:
Vor 1900 war es üblich, täglich 12, 14 oder sogar 16 Stunden zu arbeiten. Die Arbeiter:innenbewegung vieler Länder forderte jahrzehntelang den 8-Stunden-Tag mit dem Motto "Acht Stunden arbeiten, acht Stunden schlafen und acht Stunden Freizeit und Erholung". In Österreich wurde schließlich 1918 durch den Gewerkschafter und Staatssekretär Ferdinand Hanusch der 8-Stunden-Tag gesetzlich verankert.

2. **Die 40-Stunden-Woche**:
Nach zahlreichen Streiks und Verhandlungen konnte 1959 die gesetzliche Wochenarbeitszeit von 48 auf 45 Stunden reduziert werden. In den folgenden Jahren wurde sie weiter gesenkt, und 1975 wurde die allgemeine 40-Stunden-Woche eingeführt. Trotz anfänglicher Bedenken seitens der Unternehmen konnte durch den Einsatz von Gastarbeiter:innen aus Jugoslawien und der Türkei das Arbeitsrecht für alle verbessert werden.

3. **Die Arbeitslosenversicherung**:
Die Unterstützung von Arbeitslosen geht bis Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Arbeitslosenzahlen so hoch, dass staatliche Maßnahmen erforderlich wurden. 1918 einigten sich Gewerkschaften und Industrie auf eine "provisorische staatliche Arbeitslosenunterstützung", die später auf alle Arbeitslosen ausgeweitet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Arbeitslosenversicherungsgesetz verabschiedet, das seither arbeitslose Menschen in Österreich rechtlich und finanziell absichert.

4. **Mutterschutz und Karenzanspruch**:
Der Mutterschutz geht auf Bestrebungen im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein allgemeingültiges Mutterschaftsgesetz ausgearbeitet, das seitdem mehrfach erweitert wurde. Besonders bedeutend war die Einführung des bezahlten Karenzurlaubs im Jahr 1961 und neue Regelungen zur Väterkarenz 1990.

5. **Urlaubsanspruch**:
Bis in die 1970er Jahre hatten Arbeitnehmer:innen in Österreich nur Anspruch auf 2 Wochen Urlaub pro Jahr. Durch Verhandlungen zwischen dem Gewerkschaftsbund und der Wirtschaftskammer wurde der Mindesturlaub 1977 auf 4 Wochen und 1984 schließlich auf 5 Wochen erhöht.

6. **Urlaubs- und Weihnachtsgeld**:
In den 1950er Jahren setzte sich die Gewerkschaft für die Auszahlung eines 13. und 14. Gehalts ein. Dies wurde zunächst in einzelnen Branchen und später in den Kollektivverträgen fast aller Berufsgruppen fest verankert, wovon Arbeitnehmer:innen in Österreich bis heute profitieren.


Herr der Ebenen

In meinen früheren beruflichen Stationen wurde mir immer wieder bescheinigt, dass ich ein Talent dafür habe, die verschiedenen Ebenen einer Situation zu erkennen und zu unterscheiden, und dass ich dies auch aktiv anwende.

Während meiner Ausbildung zum Betriebswirt wurde mir durch meine Auseinandersetzung mit Systemtheorie und meiner umfangreichen praktischen Erfahrung deutlich, dass eine Situation je nach Betrachtungsebene unterschiedlich bewertet werden kann. Diese Ebenen reichen von der Individualebene über Gruppen- und Abteilungsebenen bis hin zu Unternehmen, Regionen, Staaten/Volkswirtschaften und sogar globalen oder astronomischen Ebenen. Auch die zeitliche Dimension spielt eine entscheidende Rolle, von kurzfristigen Betrachtungen bis hin zu geologischen oder astronomischen Zeitskalen, und hat enorme Auswirkungen auf die Situation.

Die meisten Menschen besitzen eine eingeschränkte Perspektive, sowohl hinsichtlich der größeren Zusammenhänge als auch bezüglich der zeitlichen Dimension von Maßnahmen oder Aktivitäten.

Freitag, 12. April 2024

Callcenter-Job ist wirklich sehr wichtig für einen österreichischen Botschafter!

 Ist das aus einen Satire-Magazin? Bei den Türkisen war für einen Botschafter-Job eine Stelle in einem Call-Center ein relevantes Qualifiktationskriteium? Wie vertrottelt sind deren WählerInnen, dass sie so eine Partei immer wieder wählen?

 
"Berchtold wurde im August 2022 Botschafter in Abu Dhabi – Kurz war damals seit wenigen Monaten bei Masdar beschäftigt. Berchtolds Ernennung war höchst umstritten, denn er brachte keine Erfahrung als Botschafter mit. „Ein unterlegener Bewerber aus dem Außenministerium klagt vor der Bundesgleichbehandlungskommission, weil er sich diskriminiert fühlt. Die Regierung verteidigt daraufhin die Ernennung Berchtolds gar mit dem Argument, dass er während des Studiums in einem Callcenter gearbeitet habe und somit mit Protokollfragen vertraut sei“, schreibt der „Standard“."
 

 

Quelle: https://orf.at/#/stories/3354295/

Mittwoch, 27. März 2024

Angst vor KPÖ+ ?

 Wer vergleicht ständig die Wurzeln der FPÖ mit der VdU, ehemalige Nazis? Wer erinnert dauernd bei der ÖVP an die Dollfuß-Diktatur? Wer denkt daran, dass Dollfuß-Bilder noch bis zu Kurzem in der ÖVP-Zentrale hing? Wer erinnert sich bei den jetzigen Kommunisten an die zutiefst sozaile Politik der Grazer KPÖ in den jüngst vergangenen Jahren? Wer erinnert sich bei der KPÖ+ in Salzburg an die soziale Politik, die Dankl vertritt? Also ich habe mehr Angst vor aktuellen Politikern, die sich nicht von Identären abgrenzen können oder sich selbst "Huren der Reichen" nennen und sich so schwer von einem Bild eines Diktators bis in jüngste Vergangenheit nicht trennen konnten.

Samstag, 24. Februar 2024

Hat der Marxismus eine Zukunft?

 Die Analyse von Marx war und ist schon genial. Leider geht er in seiner Utopie von einem "perfekten", sozial denkenden Menschen aus, den gibt es leider nicht. Der wurde durch Generationen von kapitalistisch geprägter Erziehung "aberzogen". Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir den Raubtierkapitalismus überwinden können. Die Umweltzerstörung und die Spaltung der Gesellschaft geben den marxistischen, zu tiefst sozialen Ideen einen neuen Auftrieb!

Freitag, 14. April 2023

SPÖ - quo vadis?

 

Die , die , die und müssen schon eine panische Angst vor Andreas haben, weil deren Medien so wild gegen Babler polemisieren. In vielen Zeitungen steht, warum seine Vision nicht gehen können. So geht
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Donnerstag, 13. April 2023

Was haben die Boomer Positives für die Welt gebracht?

 

In Bezug auf die Umwelt haben die Baby-Boomer beispielsweise in den 1970er Jahren bei der Schaffung des Umweltschutzes und des Bewusstseins für den Umweltschutz eine wichtige Rolle gespielt. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Umweltbewegungen, die sich für den Schutz von Flüssen, Luft, Wald und anderen Ressourcen einsetzten. Die Baby-Boomer waren auch Teil der Generation, die sich für die Einführung von Umweltgesetzen und -vorschriften einsetzte, um den Schutz der Umwelt zu verbessern.

In Bezug auf die soziale Entwicklung haben die Baby-Boomer auch zahlreiche positive Auswirkungen gehabt. Die Baby-Boomer waren Teil der Generation, die sich für die Bürgerrechte einsetzte, die Apartheid bekämpfte und für die Gleichstellung von Frauen eintrat. Sie waren auch Teil der Generation, die sich für den Frieden und gegen den Vietnamkrieg einsetzte und für die Freiheit von Diktaturen in verschiedenen Teilen der Welt kämpfte.

Darüber hinaus haben die Baby-Boomer viele technologische und wissenschaftliche Fortschritte ermöglicht, die das Leben von Menschen auf der ganzen Welt verbessert haben. Sie waren auch Teil einer Generation, die die Arbeitskultur und die Art und Weise, wie wir arbeiten und Karriere machen, verändert hat.

Dienstag, 21. Februar 2023

Nestle

  will die erhöhen. Passt sehr gut zu dieser Aussage, "Mark Schneider, CEO: “Wir haben in der ersten Jahreshälfte starkes organisches Umsatzwachstum und einen deutlichen Anstieg beim zugrunde liegenden je Aktie erzielt. " Aber die sollen zahlen für den Anstieg des Gewinns je Aktien
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Pflegekrise

 ! Unbedingt ansehen!
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