In der Kritik von Rechtswählern wird sehr oft die mangelnde Bildung angeführt. Die Probleme wären gelöst, wenn unser Bildungssystem es schaffen würde mit ausreichender Basisbildung ausgestattete SchülerInnen hervorzubringen.
Mir scheint es eine gefährliche und auch präpotente Sichtweise der "Gutmenschen" zu sein (ich bezeichne mich aber auch gern selbst als solchen), wenn man diese Simplifizierung macht. Bilden wir unsere Kinder gut aus, geben wir ihnen genug Wissen auf den Lebensweg mit, zumindest soviel um sinnerfassend lesen zu können und Facebook-Einträge auf den Wahrheitsgehalt überprüfen zu können, dann wird den rechten Demagogen auch die Wählerschaft nicht mehr zulaufen.
In diesem Zusammenhang finde ich einen Satz von Jonathan Swift sehr treffend: „Man kann nicht die Menschen durch Vernunft von etwas abbringen, wozu sie nicht durch Vernunft gebracht wurden.“
Sicherlich gibt es einen - geringen - Prozentsatz von Rechtswählern, die bei ausreichender Bildung mit Informationen und Fakten erkennen könnten, was hinter den Forderungen und simplifizierenden Lösungen tatsächlich steckt.
Aber der größere Teil würde wohl auch bei ausreichender Information nicht davon zu überzeugen sein, dass sie Rattenfängern hinterher laufen. Bei dieser Gruppe liegen die Wahlmotive in Ängsten, Befürchtungen und Sorgen begründet. Diese WählerInnen können niemals durch Vernunft davon überzeugt werden ihre Positionen und ihr Wahlverhalten kritisch zu hinterfragen.
Genau hier sehe ich Argumente der linken Wählerschaft als kontraproduktiv, wenn auf das Bildungsniveau, die Rechtschreibkenntnisse und die mangelnde Reflexionsfähigkeit den Rechtswählern vorgeworfen wird. Sollten diese Vorwürfe und Zuschreibungen tatsächlich stimmen, dann wird sich diese Gruppe sicherlich stark angegriffen fühlen, zu mauern beginnen und eventuell noch radikaler werden.
Den linkslinken Gutmenschen haftet hierbei schon eine sehr präpotente Haltung an. Dieses "Hinunterschauen", manchmal richtig Verächtlichmachen, zeigt für mich aber kein besonders empathisches Verhalten, es ist eher ein grober Mangel an Intelligenz, an sozialer Intelligenz. Es ist dieses Verhalten, welches manchen Politikern vorgeworfen wird, das von der Abgehobenheit und Unkenntnis der Alltagsrealität von vielen Menschen zeugt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen